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Zum 1. Januar 2018 wird das Postgesetz 20 Jahre alt

Mit Inkrafttreten des Postgesetzes am 1. Januar 1998 sollte mehr Wettbewerb auf dem deutschen Postmarkt gefördert und das Briefmonopol der Deutschen Post reduziert werden – alles im Sinne des Verbrauchers.

Nun jährt sich die Einführung des Postgesetzes zum 20. mal; und es stellt sich die Frage, ob das Gesetz tatsächlich etwas an den Machtverhältnissen und dem deutschen Postmarkt geändert hat.

Klar ist, dass es in den letzten 20 Jahren kein anderer Anbieter geschafft hat, wie die Deutsche Post im gesamten Bundesgebiet als Universaldienstleister Briefe zuzustellen. Für den Aufbau und die Aufrechterhaltung dieser Infrastruktur bedarf des enormer Kosten.

Dennoch sind einige im Verhältnis zur Deutschen Post kleine Postunternehmen auf den Markt gekommen, die oft im regionalen Bereich oder in Verbundnetzen ihre Briefdienstleistungen erbringen.

Mit einem Marktanteil von derzeit noch fast 85% ist die Deutsche Post aber nach wie vor unangefochten an der Spitze in Deutschland. Die restlichen rund 15% teilen sich fast 50 alternative Briefdienstleister auf, auch gibt es natürlich noch weitere Briefdienstleister mit nicht messbaren Marktanteil.

Angesichts der obigen Zahlen wird deutlich, dass sich selbst innerhalb von 20 Jahren kein nennenswerter Wettbewerb zur Deutschen Post in Deutschland entwickelt hat. Ohne signifikanten Wettbewerb muss der Verbraucher meist höhere Preise zahlen oder auf Service verzichten.

Oft werden auch die Privilegien der Deutschen Post kritisiert, die private Postdienstleister nicht besitzen. Hierzu gehören die Befreiung von der Umsatzsteuer für verschiedene Dienstleistungen sowie die mit über 20% sehr hohe Staatsbeteiligung an der Deutschen Post.

Betrachtet man die Zahlen des Marktanteils aber genau, muss auch zwischen den verschiedenen Sektoren unterschieden werden. Während Privatkunden mit Einzelbriefen quasi gar keine andere Wahl haben, als sie per Deutscher Post zu versenden, richten sich alternative Briefdienstleister vor allem an Geschäftskunden mit hohem Briefvolumen.

Von der Deutschen Post erhalten Geschäftskunden mit bestimmten Volumen oft hohe Rabatte auf den Portopreis, damit die Post im Wettbewerb mit oft günstigen privaten Postdienstleistern mithalten kann.

Das eigentlich lukrative Geschäft wird aber nicht mit den Privatkunden gemacht, sondern mit Unternehmen, Versicherungen oder öffentlichen Einrichtungen, die dauerhaft erhebliche Mengen an Briefen versenden und es um Porto im Millionenbetrag geht.

Ihr Frankierprofi.de Serviceteam